Impressionen - Innenwelten in Außenwelten

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26.11.09

Friedhof Obernbreit




DAHIN DIE TAGE

TRUNKEN VOM RAUSCH DER FARBEN

ERMATTET IN GRAU




29.10.09

...hochzeitsfoto...III



...als wär verflixt, verwünscht,
vermaledeit, das siebte jahr,
am hochzeitstag schon angerückt,
hätt sich ins superzarte,
aufgemotzte stoffgewirr,
ins schirmpapier,
ins schuhgeschnür,
hineingewoben, reingedrückt,
als hätt ein regenguss
die sonne, die versprochne,
weggespült mit hinterlist,
das schicksal sich
ins mauerwerk verschlagen,
ein kicherhelles echo,
höhnisch spitz-zerschlissen
verduftet dort wo himmel ist,
und der ist blau,

kein schirm, kein dach, kein zelt,
ein riesengroßes meer,
aus luft
unendlich weit,
ein tag ein jahr
ein raum voll zeit
und ist so weit,
die eitelkeit im mauerwerk,
das farbenspiel im schlund der stadt,
gefühle stauen sich am heißen stein,
die gier der stunde hechelt matt,
und wahrt entblößt den schein...








12.10.09

...hochzeitsfoto... II


...den richtigen moment aus der welt herausschneiden,
aufbrennen, für die ewigkeit festzurren,
das präparat der unwillkürlichen bewegung so beherrschen,
dass der katalysator der strengen planung das gebilde perfektioniert,
nichts soll zufall, nichts dem tollen mut des augenblicks geschuldet,
nichts soll nur so, nur einfach so, nichts soll "gewöhnlich" sein.

die welt ist ein tollhaus, der himmel strahlt und der übermut perlt
und die uhren ticken verquer an den handgelenken der vielen,
und der rhythmus der schritte pulst wie die laune des windes,
atemlos, hier hin und dort hin, und lachen und weinen bald,
und alles misslingt, und darf nicht misslingen, gute miene...

wie lächeln zur fratze erfrieren, wie ein zwinkern erstarrt,
und das kompliment zum leisen fluch geriert,
und unter dem fleisch der wangen verbeissen sich zähne
und lippen werden zum formlosen strich.

der wind pustet ein schirmchen über den platz
und lachelnd hüpft ein kind hinterher...

09.10.09


...wenn schönsein zur pflicht wird

kann sich der augenblick

zur gähnenden langeweile hinquälen

bis die spannung gänzlich verpufft

und das foto misslingt...
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08.10.09




...die zeit blieb stehen,

während die zeit stehen blieb,

blieb die zeit stehen...
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05.10.09

...augenblick...

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...und wieder so ein frühherbst,
ein altvertrauter,
sanft-versonnter,
der nach frühling duftet, noch,
wenn morgennebel sich
ins lichte blau verziehen,
und du,
vom augenblick geblendet,
nimmst das bild und saugst es langsam ein,
und hältst es an...
- der weiche glanz,
das kühle glitzern auf dem gras,
die langen schatten, goldumrandet -
wie tief hinein
ziehst du die pixelflut,
dass sie sich an die zellen heftet,
die das erinnern fesseln,
ruhig lauschst du weit nach innen....
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04.10.09

... le petit festival de théatre



in welches verlies
lockt gurrende verführung
mit buntem kleide



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29.09.09

TANZ




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grau-ton-abstufung

schweigend im tanze erstarrt

vom hauch des todes

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20.09.09




wenn die musik tönt

rinnt herzblut aus den farben

in den duft der nacht
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07.09.09


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altes kunsthandwerk

verzaubert die gegenwart

wo sind die meister...
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UNVERSÖHNLICHKEIT

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hier ist mir nichts trost...
nicht die farbe nicht die frucht
mir graut vor stacheln
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06.08.09

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dir stockt der atem

- eine rüstung aus eisen -

so zart ist die haut

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26.07.09

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...was suchst du, fremder?

schönheit, die dein auge streift,

ist nichts als blendwerk...
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zeit

...die zeit,
die niemand erfassen kann,
die
über
bei
mit
in
uns vergeht,
die uns ins jetzt einschnürt,
aus der vergangenheit schält
in die zukunft schubbst,
ist immer anfang und ende,
gleichzeitig das eine und auch
das andere,
und von beidem immer alles,
ganz intensiv,
morgen und abend
hell und dunkel
jugend und alter
erwachen und schlafen
kommen und gehen
tod und geburt
...zumindest dort
wo leben ist,
wo etwas atmet,
dort,
auf unserer erde,
...
noch
...


...auch wenn ich mich in gemeinplätzen ergehe,
das bild von der gerberei in marrakesch,
wo verfallene mauern eines neubaus
neben einem vernachlässigten gebäude,
aufgebaut auf alten,
vielleicht jahrhundertealten mauerresten stehen,
hat mir die gleichzeitigkeit und somit die
gedanken zu dem vers über die zeit
und ihre dimension aufgezwungen,
wenn man von zeitraffer reden kann,
so ist diese dimension in diesem bild erfasst...

12.07.09

ZEIT

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verfall und aufbau

welche dimension hat zeit

wenn alles J E T Z T ist

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08.06.09

v e r z ü c k t



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- anmut ein zauber -

"was wird aus diesen kindern?"

fragt leise der mann.


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das spiel der kinder

inmitten der steinwüste

ein hauch von leben

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29.05.09


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...nur dieses rosa...

eingetaucht ins farbenspiel

der seelenlandschaft

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08.05.09

Huhn - Ei - Fleisch - Feder

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grund-lebens-mittel
eier, fleisch und federflaum
welt-über-greifend

die hühner gackern
kratzen gestampfte erde
scharren und picken

frei und doch nicht frei
gefangene des hofes
doch sie stolzieren

welcher gemeinplatz
hühner banales nutzvieh!
lästiger faktor

was so viel spielraum
für diese paar hühnerchen
wenn das nicht glück ist

getreidekörner
vom obst gemüse abfall
welch köstliches mahl

pro mensch zwei hühner
und der gockelhahn dazu
ein hof und ein stall

wirklich betroffen
brüte ich über dem bild
und denke: wie schön!
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06.05.09

Wo früher... jetzt ein Teppichladen


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...im verborgenen
frauenblicke durch luken
- zeiten im wandel -
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Zeiten im Wandel....

von Fabian Tietz

Zeiten im Wandel

ich wandle in Angst

vor den Tagen

im Hier

das ich verliere.

Wandle in Angst

vor dem Selbst

in mir

das ich verliere.

Und ich wurde gefragt

wo meine alte Kraft geblieben ist.

Habe sie wohl schon verloren.

Suche sie vereinsamt

zwischen den tickenden Zeigern.

Doch sie sind schneller als ich.


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lass dich nicht täuschen
nichts ist hier alt gewachsen
nur ein kartenhaus
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30.04.09


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hasten und streben
alles ist in bewegung
- scheinbar teilnahmslos -
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28.04.09



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schnell noch einen blick
in das geschehen der welt
- ein gespräch wartet -

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21.04.09

der kellner



die tische gedeckt
gläser mit glanz bezaubert
- werden sie kommen -

so verharre ich
regungslos und verzweifelt
zitternden herzens

noch reicht sie nicht aus
die gelassenheit - in mir
keimt glut am rande

funkelt
im auge
aufruhr mir - schwer zu zähmen -
wie gier und sehnsucht

hass und verachtung
schmerz und erwartung aufkocht
hinter der ruhe

mein ist die bühne
die schritte ein tanz im takt
der vielen stimmen

und dieses lächeln
das ich verschicke so sanft
ein nebelschleier

umhüllt die wahrheit
die trostlosigkeit so blass
und stunden lasten


20.04.09

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behutsam der schritt
leiser als sonst die stimmen
- lass draußen die welt -
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10.04.09

...an dieser biegung

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an dieser biegung
endet alle leichtigkeit
- nicht daran denken -
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08.04.09




nur diese straße
führt hier zum dorf - das auto
schnauft mühsam hinauf

nur diese straße
alles scheint leicht - die esel

warten geduldig

nur diese strasse
im takt der schritte misst du
des himmels spuren

nur diese strasse
hier ist anfang und ende
ausgang und eingang
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31.03.09

L E B E N S W E I S E


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du hast zwei hände:
die rechte dient dem essen,
die linke aber...
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29.03.09

O L I V E N


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in variation
prachtvolle köstlichkeiten
O-L-I-V-E-N-R-E-I-G-E-N

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28.03.09

kurz nur...

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und plötzlich regen
sturzbäche fluten aufs land
nur für minuten




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17.03.09



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stufen der mühsal
winterlich leer die felder
dezemberruhe
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dezemberruhe
das sagt sich leicht - ausgedörrt
sind sie und elend
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dreimal im jahr nur
regen, der die seele füllt,
und sonst nur - hoffnung

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09.03.09

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nur für touristen
knüpft sie und lächelt dabei
und zählt die stunden
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07.03.09

grenze


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nicht strom, nicht metall,
diese grenze bewehren
heere von stacheln
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03.03.09

...impeccable

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c'est impeccable -
makellos - perfectly clean
stetes ritual
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01.03.09

die winterliche saat

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winterliche saat -
im staub trocken die furchen
sind hoffnungsträger
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26.02.09

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so ruhig geht sie,
im atemtakt des lebens,
die eselstärke...
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25.02.09

verwaiste gasse




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folge mir nach, komm,


lausche dem klang der schritte...

- fantasmagorie -
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18.02.09

ESELEI

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ganz ohne pflichten

ein moderner teenager

frech - faul - obercool
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10.02.09

...!...


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nenn mir die zeichen:
wildes spiel oder mahnung
dein fuß zögert jetzt
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07.02.09

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gemeinsam gehen

lasten und lasttier teilen

so leicht ist der schritt
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27.01.09



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im takt des atems

geschlängelte wege

so dünn ist die luft



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26.01.09

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verdorrt die erde

der blick schweift in die ferne

und dennoch: leben
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